Die Harzer Sowohl die Köhlerei als auch die temporär ausgeübte Harznutzung brachten der ländlichen Bevölkerung Arbeit und Brot.
Harz wurde entweder von der Fichte gewonnen, indem das Harz (Pech) nach dem Anlegen von Lachten (die Harz abgebende Stammfläche unter der Rinde) gesammelt wurde oder von der Lärche durch das in allen österreichischen Alpentälern verbreitete „Lorietbohren“ (Loriet = „venetianisches Terpentin“). Die Wirtschaft brauchte das Harz unserer Waldbäume, da aus ihm die wertvollen Rohstoffe Kolophonium und Terpentinöl gewonnen wurden.
Die Harzer lösten das Harz als so genanntes Scharrharz von den Stöcken und den Wunden ab, die den Fichtenstämmen bei der Holzlieferung, durch Windwürfe oder Steinschlag zugefügt wurden und machten oft auch Lachten in die gesunden Stämme, um das so genannte Rinnharz zu ernten. Im Gegensatz zur Kiefer warf das „Pecheln“ der Fichte nie einen erheblichen Ertrag ab, weil die Fichten auch bei regelmäßiger Harzung nur sehr wenig Harz gaben.
Von größerer Bedeutung war jedoch das Lorietbohren bei der Lärche. Dabei sollten erst Stämme in einem Alter von mindestens 80 Jahren bei einem Durchmesser von über 40cm genutzt werden. Man bohrte die Mitte des Lärchenstammes an und ließ das Harz frei in kerbenartige Wannen laufen, die man zuvor am Grunde des Stockes ins Holz gehauen hatte. Später ging man dazu über, die Bohrlöcher wieder zu verstopfen. Der Ertrag war nun zwar bis um die Hälfte geringer, doch konnte man nun aus einem Loch statt vorher 10 nun etwa 30 Jahre lang Harz gewinnen.
Bild oben: Bügelschaber zum Abschaben der Borke
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