Singen und Spielen
Das Singen spielte im ländlichen Raum immer eine große Rolle. Neben den vielen Volksliedern gab es auch begleitende Lieder zur Arbeit und Lieder, die das Leben der Holzknechte beschrieben. Einige Beispiele (Texte und Gesangsproben).
Und oanmal auf (das Pilotenschlagerlied) (Piloten sind die Pfosten, auf denen eine Brücke ruht oder an denen eine Uferbefestigung verankert ist)
1. Und oan-mal auf, und zwoa-mol drauf, und drei-mal hoch und vie-re noch! Und fünf-mal auf, und sech-se drauf, und sieb-mi hoch, und ach-te noch.
2. Hebts auf, ois Buam, essts Kraut und Ruabn, essts Knödl und Fleisch, an bachanen Reis. Heut geht’s mit mir, i zahl a Bier, es kann a sein a Fasserl Wein.
3. I zahl ka Bier, i wußt net wia! Es kann a sein, koa Flascherl Wein. I siach an Mann, der hebt net auf, den zahl ma aus und jagn an zhaus.
Quelle: V. Zack, Heiderich und Peterstamm, ,VI (Gusswerk)
Auf der hohen Alm (D’ Sunn) 1. Jo wia herrlich is, wann ma siacht die Sunn aufgeh’n Und im Wald drausst die Vogerl singen schön, Und im Waldl drausst, wo der Kuckuck schreit, da sogt die Sennerin: hob i mei Freid. Refrain: Jo auf der hohen Alm, und auf der höchsten Schneid, jo bei der Sennerin hab i mei Freid.
2. Im Fruahjahr, wann amoi da Schnee weggeht, Und auf da Olma drobn alls schön grean dosteht, jo do treib’n ma unsere Kuahlan und die Kolm wiederrum auffi auf die hohe Olm.
3. Auf da Olma drobn gibt’s Kas und Butta gnua, und a Rahmkoch kriegt ma a dazu. Und wann ma fragt tuat um a Nachtquartier, sagt s’ bist a liaba Bua, heut schlafst bei mir.
4. Und im Herbst wann amol das Laub abfallt, Und da Senn’rin auf da Olma neamma g’follt, jo do treib’n man unsre Kuahlan und die Kolm, wiederum obi von da hohen Olm.
5. Und wia ma hobn von da Olma oba trieb’m, do hot’s a so a Schneeberl obag’schnieb’m, Und die Kuahlan woarn so schön mit Kränz verziert, Und die Sennerin woar a ong’schmiert.
Aufgeschrieben von Ludwig Ploderer, 10. 12. 2002
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