Übergabe und Abrechnung
Die Übergabe der Bloche von der Passe an den Übernehmer des Sägewerkes war für die Holzknechte von größter Bedeutung, denn die Menge und die Qualität des abgelieferten Holzes bestimmten die Höhe ihres Verdienstes.
Jedes Revier war nach einem Raster in der Revierkarte in Abteilungen und Unterabteilungen eingeteilt. Die Farben in der Karte zeigten wichtige Bestandsdaten an, zum Beispiel: Blößen, 1 - 20 jähriger Wald, 21 - 40 jähriger Wald, .... 100 jähriger und älterer Wald, Plenterwald (Dauerwald mit Bäumen aller Dimensionen). Die Übergabe fand nach der Schlägerung unmittelbar im Wald am Schlag statt. Die Bloche wurden innerhalb einer Abteilung während eines Jahres fortlaufend nummeriert und in ein Nummernbuch mit vorgedruckten Nummern aufgenommen, und zwar mit den Angaben: - Blochnummer - Blochlänge - mittlere Blochdicke und - Holzqualität (A = beste Qualität; B = mittel; C = astig; Schleifholz - für Papiererzeugung; Brennholz; Grubenholz)
Die Holzaufnahme Bei der Aufnahme waren anwesend: - der Revierförster: er führte das erste Nummernbuch - der Passmeister / Vorarbeiter. In seinem Nummernbuch stand nur die Länge und der mittlere Durchmesser der Bloche für die Errechnung der Kubatur zur Endabrechnung. - der Übernehmer des Sägewerkes mit seinem Nummernbuch - der Messer: er maß (mit der Messkluppe und dem Metermaß) und teilte die Ergebnisse laut mit, zum Beispiel: 6/46 bedeutete 6 m lang, 46 cm stark - der Nummerierer: er schlug die Nummer in der Schnittfläche oder seitlich am Bloch mit dem Nummernschlögel ein. - der Anschlager: er schlug die Bezeichnung des Sägewerks mit dem Markierhammer ein (zum Beispiel: SG = Sigmund Glesinger, Sägepächter von Gusswerk). - der Anstreicher: er malte Punkte je nach Holzart; so wurde Lärche, Kiefer, Schleifholz, Grubenholz (für den Bergbau) gekennzeichnet. - der Aufhacker: er schlug oben am Bloch eine flache Stelle für die Nummer frei, wenn die Schnittfläche nicht zugänglich war.
Wurde die Nummer 99 erreicht, wurde nach dem Ruf „99“ die Nummer 1 als Hunderterstelle am Nummernschlögel vorgesteckt und mit Nummer 100 fortgesetzt. Bis zur Nummer 9999; dann musste wieder mit 1 begonnen werden. Im Sägewerk wurden die Angaben der Blochtabelle stichprobenweise überprüft. Es gab aber auch die Massenaufschreibung, etwa bei einer Durchforstung, bei der keine Bloche anfielen sondern nur sehr viele dünnere Stämme. Dabei wurden in einer Tabelle nur die Anzahl der Stämme je nach ihrer Länge und Stärke nach einem Strich- oder Punktesystem (Punktierung) eingetragen. Es wurden zum Beispiel folgende Anzahl - Aufschreibesysteme in einer vorgedruckten Liste benutzt, zum Beispiel : - 13 Stück 4/30 (bedeutete: Länge 4 m, mittlerer Durchmesser 30 cm) - 17 Stück 4/35 (bedeutete: Länge 4 m, mittlerer Durchmesser 35 cm)
Beispiel für Forstbezirke: Die Forstverwaltung Gusswerk hatte fünf Forstbezirke mit den Nummern: 1: Gusswerk, 2: Greith, 3: Dürradmer Süd (Richtung Rotmoos), 4: Dürradmer Nord, 5: Rotmoos.
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