Religion als Wegbegleiter
Alle wichtigen Stationen im Leben des Holzknechts wurden durch die Religion begleitet. Für die Holzknechte gab es besondere Schutzheilige, die bei dieser gefährlichen Arbeit auch immer wieder zu Hilfe gerufen wurden.
Holzknechtheilige Die schwere und gefahrvolle Arbeit der Holzknechte führte sehr früh zur Verehrung eines Schutzheiligen. Im gesamten Bundesgebiet Österreichs kennen wir über ein Dutzend Holzknechtheilige. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden besonders zwei in den Vordergrund geschoben: In Westösterreich ist es der Hl. Vinzenz (22. Jänner) und in Östösterreich der Hl. Klemens (23. November).
Bei größeren Holzknechtsiedlungen wurde auch eine Standesfahne mit dem Bild de Heiligen oder eine Plastik für die kirchlichen Feierlichkeiten angekauft.
Eine Holzknechtkirche: die Kirche in Greith bei Mariazell Seit 1958 steht in Greith eine Kirche, die dem Heiligen Josef, einem Schutzpatron der Holzarbeiter und Zimmerleute, gewidmet ist. Zuvor wurden die Messen in der Kapelle der ehemaligen Stiftsmeierei des Stiftes St. Lambrecht (heute Gasthof Leitner) gelesen.
Durch Initiative von Pater Hugo Pfundstein wurde mit der Vorbereitung des Baues einer Kirche begonnen. Mit der Planung wurde der Architekt Kurt Weber, ein Mariazeller Baumeistersohn, betraut. Von ihm stammt das Konzept, die Kirche im Stil einer alten Holzknechthütte zu bauen. Das Innere der Kirche besteht aus Holz, die Fenster – sie stellen die Zwölf Apostel dar – hat der Grazer Künstler Alfred Wickenburg gestaltet. Die Holzplastik des Hl. Josef schuf Alexander Silveri.
Dank des Einsatzes von Pater Pius Liendel und der Mithilfe der Bevölkerung war im Herbst 1958 der Bau des neuen Gotteshauses beendet. Am 26. Oktober erfolgte die feierliche Einweihung durch seine Exzellenz Diözesanbischof Dr. Josef Schoiswohl. Der Glockenturm erhielt im Juni 1959 seine Glocke, die Orgelweihe erfolgte im Juli 1961. 1962 erhielt das Greither Kircherl eine Weihnachtskrippe, die der Grazer Bildhauer Erich Unterweger gestaltete.
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