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Entlohnung

Der Lohn der harten Arbeit

Der Lohn wurde genau nach Leistung errechnet. Zum
Erhalt der Familie war es oft nicht genug - die Mithilfe aller war
notwendig.

Der Lohn wurde immer monatlich als Vorschuss auf die Endabrechnung ausgezahlt. Die Arbeiten im Schlag waren Akkordarbeiten. Grundlage war der Stundenlohn des Kollektivvertrages. Die Abrechnung, auf die sich die Holzknechte schon freuten, weil sie bei fleißiger Arbeit eine Aufzahlung erwarteten, erfolgte nach Ende der Lieferung, wenn alles Holz verkauft war. Basis war die Anzahl der Festmeter Holz, die von der Pass insgesamt abgeliefert wurden und der vereinbarte Preis pro Festmeter. Das Geld wurde auf die Holzknechte nach den vom einzelnen erbrachten Stunden aufgeteilt, wobei Schlechtwettertage (wegen der geringeren Leistung) und Krankenstandstage zu Einbussen führten. Für die Krankenstandstage gab es keinen Akkordlohn sondern Krankengeld von der Krankenkasse.

Neben dem Akkordstundenlohn gab es noch den Schichtstundenlohn für besondere Arbeiten wie Wegmachen, Straßenausbesserung, Kulturarbeit. Der Akkordstundenlohn war höher als der Schichtstundenlohn (etwa 20 Schilling gegenüber 15 Schilling). Zum Lebensunterhalt musste die Frau wesentlich beitragen. Neben Haushalt und Kinderbetreuung sorgte sie oft für eine kleine Wirtschaft (2 bis 2 ½ ha Grund, „Deputatgrund“ genannt) mit Erdäpfelacker, Gemüsegarten und ein oder zwei Kühen und einigen Hühnern. Die Holzknechte waren weitgehend Selbstversorger. Das nächste Kaufgeschäft, die Schule und die Post waren oft weit entfernt und in der Regel nur auf „Schusters Rappen“
oder mit dem Fahrrad erreichbar.

Die Holzknechte wohnten meist in Betriebswohnungen. Die bekamen sie allerdings nur, wenn sie Familie hatten und gerade eine frei war. Ein lediger Holzknecht hatte „kein Anrecht“ darauf.

Zum Vergleich:
Im Jahr 1951 verdiente ein Holzknecht etwa 4,62 öS/Stunde (= 0,34 Euro) und ein Kilo Brot kostete 2,40 öS (= 0,17 Euro); der Stundenlohn entsprach also dem Gegenwert von 1,93 kg Brot. Im Jahr 2006 verdiente er etwa 12 Euro (= 165 öS), Brot kostete 2,50 Euro (= 43,40 öS). Für einen Stundenlohn konnte man 4,80 kg Brot kaufen, also rund 2,5 mal so viel als 50 Jahre vorher.

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